Biber in Vorpommern: geliebt und gehasst

Es ist eine Erfolgsgeschichte des Artenschutzes: Biber haben sich in Vorpommern fast flächendeckend verbreitet. Wie Biberdämme für Streit sorgen, wie Bibermanager arbeiten - Thema im Podcast Dorf Stadt Kreis.

von Claudia Arlt

Der Frust ist groß: Im Januar finden Ehrenamtliche vom NABU an der Swinow bei Karlsburg einen Biber. Tot. Das streng geschützte Tier ist gefangen mit einer Drahtbügelfalle. Zuvor seien bereits mehrfach Dämme der im Naturschutzgebiet Karlsburger/Oldenburger Holz ansässigen Biberfamilie zerstört worden, sagt der ehrenamtliche Gebietsbetreuer des Nabu, Axel Buhl – ohne eine entsprechende Genehmigung. Täter unbekannt. An die Swinow grenzen Weiden und Felder. Bis in den Dezember steht hektarweise Grünland unter Wasser. Rund 40 Heuballen verfaulen im Wasser, der Landwirt kann sie nicht von der Weide holen. Die Situation zwischen Landnutzern und Naturschützern ist angespannt. So angespannt, dass nicht einmal mehr das beratend tätige Bibermanagement des Landes als Mediator akzeptiert werde, erzählt der Geschäftsführer des Wasser- und Bodenverbandes Untere Peene, Jens Uhthoff. Sein Verband pflegt und unterhält die Swinow neben vielen weiteren Gewässern in Vorpommern.

Podcast unter: Biber in Vorpommern

planet e - Einbau eines Bibertäuschers

Sendung: ZDF | 21.03.2021 | 16:30 Uhr planet e 4 Min |

Etwa 15.000 kleine und mittlere Flüsse fließen durch Deutschland. Ihr Zustand ist oftmals erbärmlich. Dabei sind sie unverzichtbare Lebensadern. Auszug aus der halbstündigen Sendung mit Jens Uhthoff (WBV Untere Peene - Anklam) beim Einbau eines Bibertäuschers.

Website: Link zum vollständiger Sendung

Wasserknappheit: Viele Brunnen inzwischen trocken

Sendung: Nordmagazin | 19.08.2020 | 19:30 Uhr 5 Min | Verfügbar bis 19.08.2021

Wegen des sinkenden Grundwasserstands bekommt das Brunnenbau-Unternehmen Hinrichs immer mehr Anfragen. Die Brunnen sollen vertieft werden. Doch das löst das eigentliche Problem nicht.

Wälder leiden unter Dürre und Schädlingen

Sendung: Nordmagazin | 19.08.2020 | 19:30 Uhr 5 Min | Verfügbar bis 19.02.2021

Für den Waldzustandsbericht 2020 wird derzeit an 100 Standorten in Mecklenburg-Vorpommern der Wald begutachtet. Der Zustand hat sich bei fast allen Bäumen in den letzten Jahren verschlechtert.

Biber: Geschützt und kaum zu vertreiben

Nordmagazin - 19.05.2020 19:30 Uhr

Bislang keine Vergrämungmaßnahmen umgesetzt

Seit vier Jahren ist die Situation bei Anklam die gleiche: Eine Biberfamilie baut immer wieder einen mächtigen Damm. Jens Uhthoff lässt ihn mit dem Bagger abreißen. In der Nähe von Anklam, zwischen Neu Kosenow und Bugewitz, setzen die Biber Wald, Felder und den Bahndamm der Linie Berlin-Stralsund unter Wasser. Uhthoff ist Geschäftsführer des Wasser- und Bodenverbands Untere Peene. Gemeinsam mit der Deutschen Bahn und betroffenen Agrar- und Forstbetrieben hat er im März die Entnahme des Bibers beantragt. Daraufhin erfuhr Uhthoff, dass sämtliche Vorschläge des Bibermanagements zur Vergrämung der Tiere bisher noch nicht umgesetzt wurden. Deshalb entschloss er sich zu weiteren Maßnahmen.

Staue und Wehre in M-V

Insgesamt 27 Wasser- und Bodenverbände sorgen in M-V für das ordnungsgemäße Abfließen von Gewässern 2. Ordnung, die sogenannte Vorflut. Die Verbände erfüllen wichtige Aufgaben in Bereichen wie Hochwasserschutz, Wasserrückhalt und der Förderung der Neubildung des Grundwassers. Viele dieser Anlagen sind allerdings sanierungsbedürftig. Quelle: MV1

Landwirtschaft: Betonrohre werden zum Risiko

Nordmagazin - 11.05.2019 19:30 Uhr

Viele der unterirdischen Betonleitungen zur Landgewinnung aus DDR-Zeiten sind marode. Eine Sanierung kostet wohl 2,4 Milliarden Euro. Was tun? Agrarminister Backhaus im Gespräch.

Zu viele Biber hat das Land

Nordmagazin 27.03.2019 19:30 Uhr

Die Biber-Population ist in den vergangenen 15 Jahren von 400 auf 3.000 Tiere gewachsen. Auch die Anzahl der Schäden hat enorm zugenommen. Der Wasser- und Bodenverband sieht Handlungsbedarf.

Der Biber ist wieder da – Wasser- und Bodenverbände diskutieren mit Minister

Die durch den Biber verursachten Schäden haben massiv zugenommen. Die Wasser- und Bodenverbände des Landes schlagen seit Jahren Alarm. Am 27.03.2019 fand zu dieser Problematik eine Beratung in Anklam statt. Jetzt reagiert das Land. Landwirtschafts- und Umweltminister Backhaus verspricht eine Biberverordnung.  - Quelle: MV1

Verrohrte Gewässer

Imagefilm der Wasser- und Bodenverbände MV (2018) - Quelle: MV1

Bilanz: Wieviel Biber gibt es im Land?

Das Land Mecklenburg-Vorpommern geht davon aus, dass etwa 2300 Biber hier leben, ein Großteil zum Beispiel an der Peene, rund um Anklam. Wie aktiv diese Tiere sind, welche Folgen ihre Staudämme haben, wie mit den unter strengstem Naturschutz stehenden Tieren umgegangen wird, all dies möchten wir klären.

Ausstrahlung:Donnerstag, 27. Dezember 2018, 18:00 bis 18:15 Uhr

NDR Nordmagazin Land und Leute
Moderation :Sabine Kühn
Redaktionsleiter/in: Sibrand Siegert

Biber: Vom geschützten Tier zum nervigen Nager

Nordmagazin - 17.12.2018 19:30 Uhr

Biber waren schon fast ausgerottet. Nur durch strengen Schutz konnte man ihren Bestand sichern. Doch dort, wo sich Biber ein Revier erobern, entstehen nun Konflikte.

Stress mit Biber: Wasser- und Bodenverbände schlagen Alarm

Die Wasser- und Bodenverbände in Mecklenburg-Vorpommern haben auf ihrer Landesverbandsversammlung in Rostock auf alarmierende Entwicklungen hingewiesen. Zum einen verursacht der Biber immer größere Vernässungsschäden. Zum anderen müssen viele der verrohrten Systeme, das heißt die Gewässer, die unterirdisch verlaufen, dringend überholt werden. Geschätzte Kosten dafür: 2,3 Milliarden Euro.

Wasser- und Bodenverband Landgraben

Biber sorgt für Probleme im Osten von MV (2018) - Quelle: MV1

Der Wasser- und Bodenverband "Landgraben" schlägt Alarm. Inzwischen kommt es im Verbandsgebiet in und um die Stadt Friedland zu immer mehr Konfliktstellen zwischen Mensch und Biber. Die Biberpopulation ist in den letzten Jahren sprunghaft angestiegen.

Wasser- und Bodenverband Warnow-Beke

Retschow: Krater im Feld (2018) - Quelle: MV1

Ein Landwirt hat Alarm geschlagen: Auf seinem Feld klafft ein mehrere Meter tiefer Krater mit einem Durchmesser von bis zu 10 Metern. Der Wasser- und Bodenverband "Warnow-Beke" ist für solche Vorfälle zuständig.

Wasser- und Bodenverband Untere Warnow-Küste

Wirtschaft im Porträt - Quelle: tv.rostock - ©mediarock GmbH
Beitrag vom 05.11.2012